Das alles kommt u. a. aus dem Buch „Sonne, Mond und Stimme“, das Romeo Alavi Kia und Renate Schulze-Schindler geschrieben haben (Aurum Verlag 1998). Ausgehend von einer „neuen Typenlehre“, die Erich Wilk 1949 aufgestellt hat und den Beobachtungen der Kinderärztin Charlotte Hagena, die sie in dem Buch „Konstitution und Bipolarität“ (Hüthig Medizinverlag 1997) darstellt, übertragen sie allgemeine Beobachtungen über verschiedene Atemtypen auf das Gebiet der Stimmbildung. Und was fürs Singen gut ist, kann fürs Klarinette spielen nicht schlecht sein.
Wirklich interessant an der Sache ist, dass sie mit dem Geburtstag zu tun hat. Und das funktioniert so: wir denken uns eine Kurve, die aufs ganze Jahr verteilt den Sonnenstand anzeigt. Diese Kurve hat ihr Maximum Mitte Juni und ihr Minimum im Dezember:
Dann nochmal so eine Kurve, nur für den Mond. Die hat natürlich eine höhere Frequenz - der Mond hat ja monatlich seine Voll- und Neuphasen:
Überlagert man diese beiden Zyklen, und schaut sich dann einen bestimmten Tag an, dann ist entweder die Sonnenkurve höher als die Mondkurve (wenn man an so einem Tag geboren ist, ist man ein Ausatmer) oder die Mondkurve höher als die Sonnenkurve (Geburtstag = Einatmer). Sind die Kurven allerdings zu nah zusammen, dann kann man es horoskopig nicht genau sagen. Diesen Typen nennt man zunächst „Fragezeichen“. Und trotzdem ist man ent- oder weder!
Letzten Endes dürfte die Methode mit der man in eine der beiden Atmerschubladen gesteckt wird egal sein. Es ist nur eben so, dass es esoterisch-astrologisch meistens stimmt. Und wenn ein Ausatmer mit Ausatmermitteln Klarinette spielt, klappt das besser, als wenn er es mit Einatmertricks versucht. Dass es sogar besser ist, als wenn ein Einatmer mit Einatmermitteln spielt, denken dagegen nur Ausatmer - das gleiche gilt für den umgekehrten Fall ;)
Wir können nur sagen: Ohren auf und durch!
Einatmer atmen aktiv ein und passiv aus. Prinzipiell ist alles gut, was das Einatmen fördert. Beim Blasen stellt er sich vor, einzuatmen (tatsächlich!) und lässt den Brustkorb möglichst lange geweitet. Der Einatmer steht sehr aufrecht, nach oben orientiert (ein hoher Notenständer hilft!). Standbein ist rechts und der Rücken gerade. Sitzend lehnt sich der Einatmer gerne zurück - also nichts mit „auf der Stuhlkante sitzen“ wenn man zu wenig geübt hat. Ruhe (will heißen gelöste Energie!) gibt’s für ihn, wenn er eingeatmet hat und in diesem Zustand kurz verweilt.
Tipp: Machen Sie öfters Gedankenreisen auf eine Wiese, in den Wald, in die Küche. Erschnüffeln Sie sich die Duftvielfalt dieser Orte. Wie tut das gut!!
Atmung | ziehende Atmung: aktiv ein, passiv aus |
---|---|
Alltag | Spätaufsteher, Leistungsmaximum abends, Leistungssteigerung bei zunehmendem Mond |
Verengungszonen | Gesicht, Hals, Becken. Diese sind auch Kältezonen - z. B. können Einatmer normalerweise gut auf Schals verzichten ... |
Lernverhalten | synthetische Lernweise |
Liegen | Rückenlage, rechte Seitenlage |
---|---|
Sitzen | angelehnt mit rundem Rücken, locker nach vorn gestreckte Beine mit aufgstellten Füßen, Kopf angehoben |
Stehen | rechtsbetont, aufrecht, linkes Bein schrittbereit |
Gehen | fersenbetont, linksbetont, kleine aber schnelle Schritte |
Kopfhaltung | Kopf gerade, Hals leicht nach hinten gebogen |
Ausatmer atmen aktiv aus. (Das ist eine coole Sache, bei einem Blasinstrument!). Das Einatmen ist passiv, ohne aktive Einbeziehung der entsprechenden Muskulatur. Prinzipiell ist alles gut, was das Ausatmen, die Verengung fördert. Beim Blasen kann man die linke Seite schwerer und erdverbundener fühlen. Der Bauch-Klarinette-Winkel ist eher klein. Im Stand belastet man das linke Bein und ist insgesamt nach vorne geneigt. Aufm Stuhl sitzt man vorne und aufrecht, also nix mit bequem zurücklehnen und so, gell!? Ruhe und Entspannung (gelöste Energie) findet der Ausatmer wenn er ausgeatmet hat und in diesem Zustand einige Sekunden verweilt (ggf. wiederholen, eh klar) - gut zu wissen, wenn‘s kribbelt.
Tipp: Lassen Sie sich fallen und seufzen Sie einfach Ihre Last von sich. Lassen Sie los und entspannen Sie sich. Sie sind völlig bei sich und genießen die Ruhe ...
Atmung | schiebende Atmung: passiv ein, aktiv aus |
---|---|
Alltag | Frühaufsteher, Leistungsmaximum morgens, Leistungsabfall im Winter |
Dehnungszonen | Gesicht, Hals, Becken. Diese sind auch Wärmezonen - z. B. können Ausatmer normalerweise nicht gut auf Schals verzichten ... |
Lernverhalten | analytische Lernweise |
Liegen | Bauchlage, Kopf nach rechts gedreht, linke Seitenlage |
---|---|
Sitzen | Anlehnen nicht notwendig, Unterschenkel nach hinten angewinkelt, Kopf hängt leicht |
Stehen | linksbetont, leicht nach vorne geneigt (der Stand ist die einzige Position ohne Hohlkreuz) |
Gehen | spitzenbetont, rechtsbetont, große und ruhige Schritte |
Kopfhaltung | Kinn leicht nach vorne geneigt, Hals leicht nach vorne gebeugt |
Zur eindeutigen Bestimmung des Atemtyps anhand des Geburtsdatums, sollte zwischen Sonnen- und Mondstand mindestens ein Mondtag liegen (tägliche Zu-/Abnahme durchschnittlich 6,6 %). Sind wie bereits oben erwähnt beide Kurven sehr nah beisammen, ist es schwierig, den Atemtypen zu ermitteln. Und trotzdem ist man entweder Ein- oder Ausatmer!
Sollte man selbst ein Fragezeichen sein, bleibt einem nichts anderes übrig, als sein eigenes Verhalten zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen. Blöd ist nur, dass Gewohnheiten nicht immer dem eigentlichen Atemtypen entsprechen müssen. Das passiert z. B. deswegen, wenn Vorbilder, Eltern, Lehrer usw. vom Gegentyp sind und man deren Verhalten unbewusst kopiert.
Hier eine Checkliste, die die Typbestimmung erleichtern kann ...
Einatmer - Lunarer Typ | Ausatmer - Solarer Typ |
---|---|
Ich bin Spätaufsteher und Spätschläfer | Ich bin Frühaufsteher und Frühschläfer |
Ich schlafe auf dem Rücken oder rechtsseitig | Ich schlafe auf dem Bauch oder linksseitig |
Nach Anspannung und Stress brauche ich Bewegung. | Nach Anspannung und Stress brauche ich Ruhe. |
Ich vertrage schwarzen Tee. | Ich vertrage Kaffee. |
Beim Aufblasen eines Luftballons wird mir schwindelig. | Ich kann einen Luftballon gut aufblasen. |
Mein rechtes Bein ist Standbein und Sprungbein. | Mein linkes Bein ist Standbein und Sprungbein. |
Ich trage gerne flache Schuhe. | Ich trage gerne Schuhe mit Absätzen. |
Ich habe abends meine aktivste Zeit. | Ich habe morgens meine aktivste Zeit. |
Ich kann ohne Beschwerden auf einer Leiter arbeiten. (Lampen oder Gardinen anbringen, Decke streichen usw.) | Ich arbeite gern am Boden. (Gartenarbeit, Fußboden wischen usw.) |
Ich möchte auf Kartoffeln und deftiges, warmes Essen nicht verzichten. | Ich möchte auf Nudelgerichte und Süßes nicht verzichten. |
Ich merke mir Bewegungen und Handlungsabläufe gut. | Bei Geschichten und Ereignissen merke ich mir viele Details. |
Vor dem Heben eines schweren Gegenstandes atme ich kräftig ein. | Vor dem Heben eines schweren Gegenstandes atme ich kräftig aus. |
Ich sitze gerne angelehnt, mit rundem Rücken. | Ich sitze gerne frei, mit geradem Rücken. |
Natürlich sollte man das alles nicht dogmatisieren - dennoch kann diese ganze Sache eine gute Hilfe sein, bei Problemchen sich selbst und seine Gewohnheiten zu überprüfen. Mindestens lernt man sich dann ein wenig besser kennen - und das ist ja auch schon was! ;)
Der Fachbegriff dieser Pseudowissenschaft lautet übrigens „Terlusollogie“. Es gibt im Netz der Netze weitere interessante Seiten und genauere Rechner als unserer hier. Einfach mal danach suchen.
Viel Vergnügen und Erfolg!!!